II. Garden of Flows
Zu dem Kapitel „Garden of flows“ gehören der Botanischen Garten, Palazzo Butera und Volpe Astuta. In diesem Teil stehen die Giftigkeit, das Pflanzenleben und die Kultur der Gartenarbeit in Bezug auf die globale Gemeinschaft zur Debatte.
1795 unter der Leitung der königlichen Universität eröffnet, beherbergt der BOTANISCHE GARTEN (Orto Botanico) heute auf 10 Hektar rund 12.000 verschiedene Pflanzenarten, darunter alleine 34 unterschiedliche Palmen. Eine besondere Attraktion ist der riesige Feigenbaum, der 1845 von Norfolk Island aus dem pazifischen Ozean eingeführt wurde, aber auch die Orangenbaum-Allee. Während der Manifesta mischen acht Künstler ihre Werke mitten in diese Vielfalt der Gärten und greifen immer wieder die Idee der (Pflanzen-) Migration subtil auf.
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Ein eigenwilliges Herbarium inklusiv Fundort und Klassifizierungen hat der kolumbianische Künstler Alberto Baraya eingerichtet: Zwischen den Palmen in einem Gewächshaus hängen große Schautafeln. Darauf werden allerdings nicht die Pflanzen ringsum analysiert, sondern Plastikpflanzen dokumentiert, die Baraya in Sizilien fand und die der lokalen Flora minutiös nachempfunden sind. Auf einer der Schautafeln erkennt man eine Pfingstrose, die Baraya am Grab von Salvatore Riina in Corleone fotografierte. Der 2017 in Haft verstorbene Mafioso hatte seinerzeit die Morde an dem Untersuchungsrichter Giovanni Falcone und dem Mafia-Jäger Paolo Borsellino in Auftrag gegeben, zwei Symbolfiguren des Kampfes gegen die Mafia in Sizilien. Dieses kleine Detail in Barayas Installation ist eine der wenigen, direkten Anspielungen an die Mafiageschichte Palermos.
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Unauffällig platziert Lungiswa Gqunta ihre Objekte, die…