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Titel: documenta 14 - Rundgang · von Susanne Boecker · S. 188 - 189
Titel: documenta 14 - Rundgang , 2017

08 Nordstadtpark

Agnes Denes

Agnes Denes (geb. 1931 in Budapest, lebt in New York) gilt nicht nur als führende Figur der amerikanischen Konzeptkunst, sondern vor allem auch als Pionierin der umweltpolitischen, ökologischen Kunst, die in den 60er- und 70er-Jahren aufkam. Ihre oft monumentalen Werke sprechen ökologische, kulturelle und soziale Themen an. 2015 errichtete sie im New Yorker Socrates Skulpturenpark die neun Meter hohe Skulptur „The Living Pyramid“. Für die documenta 14 hat Denes jetzt ein identisches Modell in den Kasseler Nordstadtpark gestellt.

Die Skulptur besteht aus beigegrün gestrichenen Holzbrettern, die zu einer Art Blumenkastenpyramide zusammengebaut wurden. Mit Erde gefüllt und mit kleinen Pflanzen bestückt passt sich die Architektur (Maße 9 × 9 × 9 Meter) in das Grün der Umgebung ein. Denes versteht die Arbeit auch als interaktives, soziales Projekt, das eine Mikrogesellschaft aus Menschen fördern soll, die sich um die Bepflanzung und laufende Pflege kümmern. So lud sie zwei Tage vor Eröffnung der documenta 14 zum öffentlichen Bepflanzen der unteren Etagen der „Living Pyramid“ ein: „Helfen Sie mit, die Saat, die die Menschheit nährt, in den Boden, den Körper und den Geist einzupflanzen.“

Ergänzt wird die Umweltinstallation durch einen Fragebogen. Jeder kann 18 Fragen zu Themen wie Umwelt, Klimawandel, Zukunft der Menschheit, Glück oder Prioritäten im Leben beantworten: „Was denken Sie über den derzeitigen Zustand der Welt? Glauben Sie, dass wir Sklaven unserer Gewohnheiten sind? Was würde Sie am glücklichsten machen? Was könnte die ultimative Realität sein?“ Die (mit Tinte!) ausgefüllten Fragebögen werden digitalisiert und in einer Zeitkapsel verschlossen. Geöffnet…

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