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Titel: Manifesta 12 · von Sabine B. Vogel · S. 176 - 177
Titel: Manifesta 12 , 2018

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Chiesa SS. Euno e Giuliano

Gegenüber des Teatro Garibaldi, auf der anderen Seite der Piazza Magione, steht die CHIESA SS. EUNO E GIULIANO. Im barocken Stil erbaut, wurde die Kirche von einer Bruderschaft in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts beauftragt, 1658 fertiggestellt, 1943 aber schwer beschädigt. Über zehn Jahre dauerten die Sanierungsarbeiten, die 2017 abgeschlossen wurden. Es besteht aus nur einem Kirchenschiff mit zwei Seitenaltären und einer großen Krypta. Die Wände dieses unterirdischen Raumes sind durchbrochen von Nischen, in denen die Toten ruhten – denen sogar eigene Kissen aus Stein hinzugefügt sind. In einer kleinen Nische neben der Treppe zeigt Marinella Senatore weibliche Figuren, im Kirchenschiff oben hängen aquarellierte Portraits von Frauen und Banner aus Samt, auf denen kurze, italienisch und englischsprachige Statements stehen wie „United we stand, devided we fall“ oder „We are women, we are strong“. Die italienische Künstlerin ist vor allem für ihre Performances bekannt, auf der Turiner Kunstmesse Artissima ließ sie einen professionellen Chor von der Messe aus durch die Straßen der Stadt ziehen und Protestsongs als Kampf für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen singen. Auch für Palermo organisierte sie eine Prozession. Eine Vielzahl von Musikkapellen, Vereinen und Gemeinden zogen mit Musik und Tanz gemeinsam durch die Stadt, führten dabei profane und religiöse Rituale auf und demonstrierten, wie wichtig die Werte der Miteinander und des Teilens sind.

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