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Titel: 10. Berlin Biennale · von Susanne Boecker · S. 116 - 125
Titel: 10. Berlin Biennale , 2018

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ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik

Der Güterschuppen auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Moabit beheimatet seit einigen Jahren das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U), ein „Labor intermedialer und interdisziplinärer Aktivitäten, die sich künstlerisch und wissenschaftlich mit dem Phänomen Stadt auseinandersetzen.“ In dem langgestreckten Backsteinbau gibt es dreizehn Atelierwohnungen für Künstler, Stadtforscher und andere Aktive. Außerdem stehen zwei große Ausstellungsbereiche zur Verfügung.

Betrieben wird das ZK/U von dem Künstlerkollekiv KUNSTrePUBLIK, mit dem die Berlin Biennale bereits 2008 kooperiert hat. Damals diente der von KUNSTrePUBLIK temporär eingerichtete Skulpturenpark Berlin_Zentrum als Ausstellungsort. In ihrer 10. Ausgabe knüpft die Berlin Biennale an den damaligen Dialog mit dem Kollektiv an. So wurden zwei Künstler, Tessa Mars und Sam Samiee, zu längeren Residenzen in die Ateliers des ZK/U eingeladen. Außerdem wird das Gebäude als dritter großer Ausstellungsort der Biennale genutzt. Für die Laufzeit der Großausstellung wurden sämtliche im Erdgeschoss liegende Ateliers zu Ausstellungsräumen umfunktioniert. Bespielt wird auch der große Gewölbekeller.


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Viele Künstler dieser Biennale betreiben Geschichtsforschung. Sie suchen nach vergessenen Geschichten, nach Narrativen, die im Mainstream der Historiographie keinen Platz gefunden haben, weil sie zum Beispiel dem Verdrängen der kolonialen Vergangenheit zum Opfer gefallen sind. In solchen künstlerischen Revisionsprozessen werden häufig ideologische Verzerrungen erkennbar, die unser Bild von der Vergangenheit geprägt und geformt haben und bis in die Gegenwart hinein wirksam sind.

Auch die Theaterregisseurin und Lichtdesignern Zuleikha Chaudhari befasst sich mit Geschichte. Ihre Inszenierungen drehen sich um die Wiederbelebung von Vergangenheit und die Möglichkeiten ihrer Neuinterpretation. Dabei arbeitet sie mit verschiedensten…

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