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Titel: 10. Berlin Biennale · von Susanne Boecker · S. 60 - 59
Titel: 10. Berlin Biennale , 2018

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Akademie der Künste

Die Keimzelle der Berlin Biennale ist das KW Institute for Contemporary Art. Seit Gründung der Großausstellung im Jahr 1998 fungiert es als Ausstellungsort. Hinzu kommen jeweils wechselnde Locations, die von den Kuratoren ausgewählt werden. Schauplatz der 10. Berlin Biennale ist unter anderem die Akademie der Künste. Allerdings nicht der 2005 eröffnete Bau am Pariser Platz (der bei der 9. Berlin Biennale bespielt wurde), sondern der ehemalige Hauptsitz der Akademie der Künste im Hansaviertel. Das ist eine perfekte Wahl für diese Biennale, die den Finger in die offene Wunde der Gegenwart legen will. Die sich dem Gefühl der Undurchschaubarkeit einer Zeit stellen will, in der sich alte (Welt -)Ordnungen auflösen, traditionelle Hierarchien zusammenbrechen und sich geglaubte Gewissheiten in Luft auflösen: „In der relativen Undurchschaubarkeit der Gegenwart können wir nicht unmittelbar erfassen, wie sich die Ereignisse der Gegenwart auf unsere möglichen Zukunftsszenarien auswirken werden. Dieses Unwissen sollte uns allerdings nicht davon abhalten, aufzulösen und abzuschaffen, was obsolet geworden ist.“ (Gabi Ngcobo)

Das Berliner Hansaviertel sollte nach Ende des Krieges zum Symbol für Berlins Erneuerungswillen werden. Die Arbeit des Abschaffens und Auflösens alter Strukturen war hier von den feindlichen Bombern gründlich erledigt worden. Jetzt sollte alles anders – und natürlich besser werden. Berufene Stadtplaner entwickelten einen modernen Wiederaufbauplan, der im Rahmen der internationalen Bauausstellung „Interbau“ auf den Weg gebracht und von 1957 bis 1960 realisiert wurde. Der Neubau der Akademie der Künste wurde in das moderne Konzept der aufgelockerten, begrünten Stadt integriert.

Das 1958 – 1960 nach Plänen von Werner Düttmann erbaute dreiteilige…

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