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Titel: Public Image · von Oliver Zybok · S. 132 - 141
Titel: Public Image , 2017

Valentin Carron

Die Geschichten gehen weiter
von Oliver Zybok

Bei zahlreichen Werken des Schweizer Künstlers Valentin Carron handelt es sich um originalgetreue oder sich an Originale anlehnende Nachbildungen bestehender Artefakte, Ziermuster und öffentlicher Skulpturen aus dem unmittelbaren Umfeld des Künstlers. Skulpturale und installative Arbeiten sind in seinem Schaffen ein zentrales Element. Inspirationsquelle für seine Werke ist unter anderem seine Heimat, der Kanton Wallis, die er in Kontext globaler Verhältnisse stellt. Im Wallis ist Carron aufgewachsen, hier lebt und arbeitet er auch gegenwärtig. Seine Bildsprache spielt mit der Zeichenwelt dieser weltweit bekannten Tourismusregion, adaptiert und ironisiert sie, um sie derart zum entscheidenden Bestandteil seiner künstlerischen Auseinandersetzung zu transformieren. Carron provoziert durch stilistische Gegensätze und Verwendung von vorgetäuschten Materialien, welche die Frage nach Original und Kopie, nach Tradition und Identität aufwerfen.

Oliver Zybok: Deine künstlerische Auseinandersetzung ist geprägt von Aneignungen aus dem Alltag, du zählst zu den jüngeren Vertretern der sogenannten Appropriation Art. du begibst dich auf das Feld einer Ästhetik der Ähnlichkeit. Kannst du einmal beschreiben, wie sich deinne künstlerische Ausgangssituation darstellt?

Valentin Carron: Ich habe die Kunst, das Kunstwerk und die Kunstszene immer als etwas gesehen, die im Zeichen oder im Umfeld von Macht stehen. Diese Macht oder die Illusion dieser Macht schien mir unerreichbar. Ich kam aus keinem Milieu, das für die künstlerische Sache empfänglich war, daher habe ich so genannte Aneignungsstrategien entwickelt, bei denen es sich im Grunde um Nachahmungen handelte. Für mich ging es darum, das Wesen der Kunst in Frage zu stellen und…


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