Armenien
Armenity / Haiyutioun
Zeitgenössische Künstler aus der armenischen Diaspora. Kommissar: Kulturministerium.
Kurator: Adelina Cüberyan von Fürstenberg.
Ort: Monastery and Island of San Lazzaro degli Armeni
Adelina Cüberyan von Fürstenberg hat den Beitrag Armeniens zur Biennale Venedig dem Gedenken an den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren gewidmet. Die Schweizerin mit armenischen Wurzeln spricht aus, was viele deutsche Politiker nicht wagen, und nennt die Massaker und Deportationen, bei denen bis zu 1.5 Millionen Armenier umkamen, Genozid – Völkermord. Jedoch werden die Verbrechen, die osmanische Türken 1915-1916 an Tausenden von Armeniern verübt haben, in ihrer Ausstellung nicht direkt angesprochen: Adelina von Fürstenberg geht es nicht um Anklage. Auch nicht um Aufklärung. Sie versucht vielmehr, die Folgen dieses Völkermords zu erfassen, will nachspüren, wie das Trauma bis heute im Leben der Nachkommen nachwirkt.
Ausgewählt hat sie 16 Künstler(gruppen) verschiedener Generationen und aus verschiedenen Ländern und Kontinenten – eine „transnationale“ Versammlung unter dem Banner der zerschlagenen Identität. Der Ausstellungsort für diese besondere Schau könnte nicht besser gewählt sein: Das armenische Kloster auf der Insel San Lazzaro, das den armenischen Pavillon bereits vor zwei Jahren beherbergte. Der 1717 von dem Mönch Mekhitar gegründete Konvent hat bis heute vielen Intellektuellen als Rückzugsort gedient. „Die Insel wird Kleines Armenien genannt, weil sie für die armenische Diaspora schon 300 Jahre vor Gründung der Republik ein wichtiges Zentrum unserer Kultur war”, sagt Adelina Cüberyan von Fürstenberg. Die Kuratorin hat die Ausstellung über weite Bereiche des Klostergeländes verteilt und nutzt Park, Kreuzgang, Museum, Bibliotheksräume, Flure, ja sogar das Treppenhaus. Nicht alle Werke…