Seit der KUNSTFORUM-Dokumentation „Aktuelles Denken“ von Gerhard Johann Lischka (Band 108, 1990), ist es um das aktuelle Denken und die zeitgenössische Philosophie eher ruhig geworden. Im vorliegenden Band „DENKEN 3000“ unternehmen Birgit ... WEITERLESEN Richard und Sven Drühl den Versuch, sowohl eine Art Rückschau, als auch eine aktuelle Bestandaufnahme interessanter und aktueller Denkanstöße vorzulegen, inklusive eines prognostizierenden Blicks, der nach möglichen Zukunftsperspektiven des Denkens fragt. Vertreten in der Dokumentation sind allerdings weder Vertreter einer wissenschaftlichen „Königsdisziplin“, wie der Philosophie, da diese kaum mehr als der Ort relevanten aktuellen Denkens erscheint, noch der Soziologie, die sich bis auf wenige Ausnahmen immer mehr in ihren eigenen disziplinären Nischen verliert und Spezialistenkulturen befördert. Stattdessen werden 20 Theoretiker und Denker aus den unterschiedlichsten Bereichen vorgestellt, um so die Vielfalt aktuellen Denkens im beginnenden dritten Jahrtausend zu abzubilden. Dokumentiert wird auch ein Panel zum Thema „Denken 3000“, zu dem die Herausgeber Marie-Luise Angerer, Klaus Sachs-Hombach, Hans Dieter Huber, Klaus Neumann-Braun und Michael Wetzel eingeladen hatten. Zum Thema „Philosophie“ siehe auch „Kunst und Philosophie (Band 100, 1989), „Aktuelles Denken“ (Band 108, 1990) und „Beiträge zum Tod von Vilém Flusser“ (Band 117, 1992). VERBERGEN
Gib mir einen weißen Raum, und ich zeige Dir, was Kunst ist – dieses einfache Rezept galt unter Kennern Jahrzehnte lang als High-End professioneller Präsentation insbesondere zeitgenössischer Kunst. ... WEITERLESEN Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Statt auf Reduktion setzen Ausstellungsmacher heute auf Opulenz. Aufführung, Inszenierung und Spektakel sind angesagt, ja der Akt der Präsentation wird zu einem Ereignis, das die ästhetischen Objekte erst hervorbringt. Doch ausstellen lassen sich nicht nur Bilder, Skulpturen und Zeichnungen, sondern auch Sport, Autos, Geld, Gott, Filme und vieles andere mehr. Überzeugt davon, dass die Sensibilisierung für die Innovationsreserven des „Mediums Ausstellung“ zu einem der wichtigsten Kulturthemen der kommenden Jahre wird, fokussiert Herausgeber Paolo Bianchi in einem zweiten Teil der Dokumentation (erster Teil in Band 186, 2007) diverse Ausstellungs-Displays. „Gott ausstellen“ ist die erste seiner Analysen übertitelt. Eine komplexe Angelegenheit, denn wer Gott ausstellen will, muss gegenüber den Besuchern der Ausstellung zu dem Eingeständnis bereit sein, dass es Gott zwar nicht zu sehen geben wird, seine Anwesenheit jedoch nicht ausgeschlossen werden kann. Zeigen lässt sich vonseiten der Kuratoren (als Priester?) immerhin das weite Land der Religion – mit Artefakten und Atmosphären. Maren Zieses Essay „Gott zwischen Kreuz und Konstruktion“ thematisiert die Wiederkehr der Götter in Ausstellungen und fragt nach dem Umgang von Ausstellungsmachern mit dem Thema „Kunst und Religion“. Mit seinem „ABC zu Gott“ wählte Paolo Bianchi eine schon mehrfach in KUNSTFORUM verwendete Form der patchworkartigen Zusammenstellung von Texten und Bildern zu einem bestimmten Themenkomplex. VERBERGEN
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