Wegen Bührle-Sammlung: Beiratsmitglieder des Kunsthaus Zürich treten zurück
Das Kunsthaus Zürich und sein wissenschaftlicher Beirat haben die Zusammenarbeit beendet. Anlass waren nach Angaben des Kunsthauses „Unstimmigkeiten über das Gewicht, welches die individuellen Schicksale früherer Eigentümerinnen und Eigentümer, die Opfer des NS-Unrechtsregimes geworden waren, in der Neupräsentation“ der Sammlung Bührle ab November 2023.
Kunsthaus-Direktorin Ann Demeester bedauert, „dass wir nicht in allen Aspekten der konkreten Umsetzung übereinstimmen“. Für die Sammlung Bührle steht seit 2021 der Neubau des Kunsthaus Zürich zur Verfügung. Emil Georg Bührle (1890-1956) war Waffenfabrikant gewesen. „Bührle konnte seine private Kunstsammlung nur erwerben durch Profit vom Export von Waffen im Wert von 623 Millionen Franken an Adolf Hitlers Armee“, ist in einem Wikipedia-Eintrag über ihn nach zu lesen. Dass in der Neuinszenierung der Sammlung „überwiegend die Rolle Bührles, kaum aber die Schicksale der einstigen Eigentümer der NS-verfolgungsbedingt entzogenen Bilder beleuchtet würden“, habe zum Rückzug von sieben Beirats-Mitgliedern geführt, reportierte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.