Kupferstichkabinett Berlin: Neuerwerbung
Das Kupferstichkabinett Berlin zeigt bis zum 7. Juni 2015 die kürzlich neu erworbene Privatsammlung von Solgärd und Rolf Walter (Stockholm) und Werke aus seinem bisherigen Gerhard Altenbourg-Bestand. Durch diesen Zugewinn von etwa 100 Zeichnungen, Aquarellen, Druckgraphiken sowie vier Künstlerbüchern bzw. Mappenwerken und zahlreichen Publikationen mit originalkünstlerischen Beigaben ist das Berliner Kupferstichkabinett nunmehr in der Lage, im 25. Jahr der deutschen Einheit Altenbourgs Werk im Zeitraum 1948 bis 1988 umfassend zu präsentieren. Zur offiziellen Kunst-Doktrin in der DDR hielt Gerhard Altenbourg (1929-1989) Distanz: die Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs hatten ihn gründlich desillusioniert, und sozialistische Helden wollte er deswegen nicht malen. Durch seine Kontakte zu Galeristen im Westen erregte er weiteren Argwohn bei den Kulturoberen der DDR. Altenbourgs persönliches Schicksal „spiegelt damit auch die Problematik der deutschen Teilung“ wider. Die deutsche Wiedervereinigung hat der Künstler nicht mehr erlebt: er starb im Alter von 63 Jahren am 30. Dezember 1989 bei einem Autounfall. www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/kupferstichkabinett