Carl André gestorben
Carl André starb im Alter von 88 Jahren. Von 1958 bis 1960 hatte der Bildhauer, der als einer der bedeutendsten Vertreter des Minimalismus gilt, im Atelier von Frank Stella gearbeitet.
Erste bildhauerische Arbeiten aus Holz in Pyramidenform wurden anscheinend von einem Nachmieter verheizt. Anfang der 1960er Jahre schlug sich Carl André bei einer Eisenbahngesellschaft als Bremser und Schaffner durch. Erste Bodenplattenplastiken zeigte die Münchener Galerie Friedrich 1968. Im gleichen Jahr nahm er an der Kasseler documenta teil, 1977 ein weiteres Mal. Als Bildhauer des amerikanischen Minimalismus war Carl André da schon längst im internationalen Kunstbetrieb etabliert. Er arbeitete mit unterschiedlichen Materialien wie Holz, Ziegelsteinen, Granit, aber vor allem auch mit Metallplatten aus Stahl, Aluminium oder Kupfer, die er in flachen Feldern auf den Boden auslegte, um die Wahrnehmung des Raums zu thematisieren. Seine Bodenskulpturen, die vom Publikum betreten werden dürfen, nannte er selber „roads” oder “zones”. 1985 wurde André wegen Mordes an seiner Ehefrau, der kubanischen Künstlerin Ana Mendieta, angeklagt, einige Jahre später jedoch wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. 2011 wurde der Künstler mit dem Roswitha-Haftmann-Preis ausgezeichnet, 2015 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Er lebte in New York.
Dazu in Band 245 erschienen: