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Report · von Ursula Maria Probst · S. 222 - 237
Report , 2015

Aufbruchsstimmung unter totalitären Vorzeichen

Politische, transdisziplinäre und diskursive Tendenzen künstlerischer Produktion in Kuba, Mittel- und Südamerika
von Ursula Maria Probst

Die politischen Veränderungen zwischen Kuba und den USA – im Dezember 2014 hatte man sich zur Aufhebung des Embargos auf einen Prozess der „Normalisierung“ geeinigt – sorgten in den vergangenen Monaten für einen medialen Kuba-Hype. Die prodemokratische Hoffnung auf mehr Freiheit der Meinungsäußerung in Kuba steht allerdings unter dem Schatten von Repressionen gegenüber künstlerischen Projekten. Wie der in Madrid lebende kubanische Kunstkritiker und Kurator Gerardo Mosquera es formulierte, existiert eine Diskrepanz zwischen „der Idee von Kuba“ und „der Erfahrung von Kuba“.

Im Zentrum der derzeitigen Verhandlungen mit den USA und der EU stehen vorwiegend wirtschaftliche Interessen. Fragen zu Menschenrechtskonventionen geraten ins Hintertreffen. Der Wettstreit zwischen Investoren ist bereits im Gange. China hat die Häfen Havannas aufgekauft und ist Generalimporteur für öffentliche Busse. Kubas jahrzehntelanger Widerstand gegen kapitalistische, neoliberale Einflüsse spiegelt sich im Stadtbild Havannas nach wie vor durch das Fehlen von Werbekampagnen wider. Die urbane Infrastruktur befindet sich in einem desaströsen Zustand, Renovierungsprozesse wurden bereits eingeleitet. Devisen sind gefragt.

12. Habana Bienale – Kunst unter Anspannung

Die während der Eröffnung der 12. Habana Bienale (22.Mai bis 22.Juni 2015) im Zentrum für Gegenwartskunst Wilfredo Lam existierende Anspannung spiegelt die ambivalente Situation wider. Unter dem Titel „Entre la idea y la experiencia“ (Zwischen der Idee und der Erfahrung) steht das KuratorInnen-Team Jorge Fernández Torres, Margarita González Lorente, Nelson Herrera Ysla, José Manuel Noceda Fernández, Ibis Hernández Abascal, Margarita Sánchez Prieto, Dannys Montes de Oca Moreda, José Héctor…

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