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Ausstellungen: Frankfurt a. M. und Hamburg · von Matthias Reichelt · S. 290 - 291
Ausstellungen: Frankfurt a. M. und Hamburg , 2017

Peter Saul

Schirn Kunsthalle
02.06. – 03.09.2017
Sammlung Falckenberg
30.09.2017 – 28.01.2018
von Matthias Reichelt

Warhol und Koons sind gefühlt alle fünf Jahre irgendwo in der Bundesrepublik zu sehen. Das ist befremdlich und langweilig zugleich, angesichts der ersten (!) Museumsausstellung in Deutschland mit den einzigartigen Gemälden des 83-jährigen US-amerikanischen Malers Peter Saul. Dabei ist der 1934 in San Francisco geborene und heute in Germantown, Upstate New York lebende Maler durchaus kein Unbekannter. Allerdings wurde er schon immer stärker von Künstlerkollegen wie zum Beispiel Paul McCarthy und Mike Kelley geschätzt als von der Kritik und der Museumswelt.

Die von Martina Weinhart für die Schirn Kunsthalle exzellent zusammengestellte Ausstellung zeigt die malerische Entwicklung Sauls von 1956 bis in die Gegenwart. Eine erstaunliche Anzahl von mittelformatigen und großen Gemälden wird flankiert von Papierarbeiten, meist Kombinationen von Collagen mit Pastell- und Kreidezeichnungen. Schon in den frühen Bildern ist Sauls Faszination für Haushaltsgeräte als Insignien des fordistisch geprägten Kapitalismus zu bemerken. So gehörten bereits Ende der 1950er-Jahre Kühlschränke und Waschmaschinen zu zentralen Motiven in den Gemälden Peter Sauls, der sich anfänglich noch von den Ausläufern des Abstrakten Expressionismus inspirieren ließ. Zwar waren seine Gemälde damals schon bunt, doch verwandte Saul die Farben in etwas gedeckterer Weise. Der Umgang mit den Motiven war experimenteller; die Formen noch nicht so klar umrissen und elaboriert wie in den späten, comichaften Bildern mit knallig expressiver Farbigkeit. In gewisser Weise antizipieren die frühen Gemälde Sauls Philip Gustons späte Phase, in der sich dieser nach seinem Ausflug in abstrakt-expressionistische Gefilde…


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von Matthias Reichelt

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