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Biennalen · von Sabine B. Vogel · S. 286 - 289
Biennalen , 2016

Dhaka Art Summit 2016

Kunstmesse oder Biennale?

Ein neues Festival in Bangladesch
von Sabine B. Vogel

Kunstmessen kokettieren immer häufiger mit kuratierten Sektionen und umgekehrt werden Biennalen zunehmend in Kunstmessen verwandelt. Die Grenzen verschwimmen zunehmend, statt inhaltlicher Auseinandersetzung dominiert schneller Kunstkonsum. Auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Situation experimentieren KuratorInnen mit immer neuen Formaten. So legte das Team (Defne Ayas, Bart de Baert, Nicolaus Schafhausen) die 6. Moskau Biennale 2015 als zehntägiges Festival an. Die 70 Künstler schufen ihre Werke vor Ort. „Wir nehmen uns hier etwas, was es kaum noch gibt: Zeit,“ erklärte Schafhausen dazu. Zeit, die gemeinsam verbracht wird, ist auch das Stichwort für das einwöchige „Volcano Extravaganza“-Festival, das vom Fiorucci Art Trust seit 2011 jährlich auf der Insel Stromboli privat organisiert wird (16.-23.7.2016). Während dort Performances dominieren, ist „Cappadox“ in Anatolien, Türkei, als multidisziplinäres Kulturfestival angelegt (19.-22.5.2016), dessen Kunstprogramm knapp einen Monat läuft (bis zum 12. Juni). Einen ganz anderen Weg geht das privat finanzierte, fünftägige Festival „Dhaka Art Summit“ in Bangladesch.

Gegründet von der Samdani Art Foundation (SAF), fand die erste Edition 2012 statt. Nadia und Rajeeb Samdani hatten auf der documenta ihr Interesse an zeitgenössischer Kunst entdeckt, begannen Kunst zu sammeln und bemerkten, dass sie immer häufiger auf Kunst aus Südasien angesprochen wurden. Damit war allerdings nur Indien und Pakistan gemeint, vielleicht noch Myanmar. Ihre Heimat Bangladesch dagegen existierte nicht auf der Karte der globalen Kunstwelt. Das wollten sie ändern und konzipierten den Dhaka Art Summit. Der eine Teil dieses Festivals ist die gesponserte Kunstmesse: Zu den…


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