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Titel: Kunstverweigerungskunst II · von Herbert Kopp-Oberstebrink · S. 28 - 29
Titel: Kunstverweigerungskunst II , 2015

Kunstverweigerungskunst II

Verneinung zwischen Formgebung und Ausstieg
Herausgegeben von Herbert Kopp-Oberstebrink und Judith Elisabeth Weiss

Verweigerung als ultima ratio gegenüber einer allesverschlingenden Kunst- und Kulturindustrie hat seit gut einem Jahrhundert vielgestaltige Formen angenommen. Die Auf- und Erlösung des Kunstwerks in soziales Engagement, Konzept oder Theorie signalisiert den Ausstieg aus einer bestimmten Tradition des Bildgebrauchs. Da es vor allem Institutionen sind, die Bildbegriffe und Bildgebräuche kanonisieren und instrumentalisieren, sind das Museum, die Galerie, die Kunstgeschichtsschreibung, die Kunstzeitschrift, die Politik zur Zielscheibe künstlerischer Abweisungen geworden. Der vorangegangene Band Kunstverweigerungskunst I: Verweigerung als schöpferische Provokation ging künstlerischen Entfremdungstendenzen vom Dadaismus bis zur Gegenwart nach und zeigte, dass Kunst sich nicht vom Paradoxon lösen kann, gerade jene Verweigerung über die Hintertür wieder in ihren Kanon einzureihen. Da dies für jegliche kunsttheoretische Auseinandersetzung gilt, also auch für die beiden Bände zur Kunstverweigerungskunst des KUNSTFORUM INTERNATIONAL, ist es von besonderer Bedeutung, keine Schubladisierungen vorzunehmen, um womöglich das Label des Verweigerungskünstlers gegenüber dem Bejahungskünstler etablieren zu wollen. In der aktuellen Ausgabe des KUNSTFORUM INTERNATIONAL Kunstverweigerungskunst II: Verneinung zwischen Formgebung und Ausstieg geht es um Grenzbereiche künstlerischen Schaffens, um eine Kunst, die sich an den Rändern ihrer hoch besetzten Zuschreibungen bewegt. Die Annäherungen an die verschiedenen Formen der künstlerischen Ablehnung, Verwerfung und Entsagung führen künstlerische Positionen vor Augen, die in ihrer Differenz ein gemeinsames Interesse vereint: Kunst als ein Kräftefeld zu begreifen, das über seine symbol- und statusproduzierenden Eigenschaften hinauszugehen zu vermag. Den wiederholten Verkündigungen vom Ende der Kunst setzt eine KunstverweigerungsKUNST ihre ausdrückliche Befürwortung künstlerischer Potentiale als Instrumentarium…


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von Herbert Kopp-Oberstebrink

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