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Biennalen: 5. Moskau Biennale der zeitgenössischen Kunst · von Heinz-Norbert Jocks · S. 252 - 253
Biennalen: 5. Moskau Biennale der zeitgenössischen Kunst , 2013

5. Moskau Biennale der zeitgenössischen Kunst
Für eine andere Raumzeit

von Heinz-Norbert Jocks

Nach der 4. Moskau Biennale vor zwei Jahren, die Peter Weibel unter dem Titel „Rewriting Words“ mit starkem Akzent auf die Neuen Medien kuratiert hatte, wirft die im belgischen Groningen geborene Kuratorin und Kunsthistorikerin Catherine de Zegher einen so breitgefächerten wie trotzigen Blick auf die neuen Zeit-Raum-Konzepte innerhalb der zeitgenössischen Kunst. Gedanklich ging sie bei ihrer Schau „Bolshe Sveta/More Light“ (Mehr Licht) nicht nur von der in Russland geborenen Moderne aus, deren Ikonen Kasimir Malewitsch und Wassily Kandinsky heißen. Sie liess sich auch vom Strukturalismus eines Roman Jacobsen und von den Schriften des Linguisten Mikhail Bachtin leiten. Im Grunde setzte sie bei der von Paul Virilio radikalisierten Analyse und Kritik an einer den Raum per Geschwindigkeit verkleinernden Welt ein, die sich immer stärker virtualisiert und beschleunigt und sich mehr und mehr von der unmittelbaren Kontaktaufnahme mit dem Raum, den Dingen und den Menschen verabschiedet. Für ihre Gedanken und Wahrnehmungen holte sie sich, wie sie in Ihrem Essay zur Biennale anklingen lässt, auch Verstärkung bei dem Philosophen Peter Sloterdijk.

Doch wichtiger als sämtliche Analysen und Theorien sind ihr, wie sie sagt, die Werke von Künstlern selbst, die sich verweigern, auf ihre Weise Widerstand leisten, sich weder von fernen Utopien noch von einer nostalgischen Verklärung der Vergangenheit in die Irre leiten lassen. Was sie angesichts der Werke entdeckt, sind ein radikales Ausbrechen aus dem Beschleunigungswahn und ein Eintreten in das reale Hier und Jetzt. Bei den Künstlern trifft sie auf die auf…


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von Heinz-Norbert Jocks

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