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Magazin: Bücher · von Justin Hoffmann · S. 415 - 415
Magazin: Bücher , 2003

Deleuzes & Guattaris Kunstkonzept

In seiner als Dissertation geschriebenen Untersuchung geht Stefan Heyer der These nach, dass bei Deleuze und Guattari (=D&G), eine Theorie des Sinnlichen, also von etwas, was sich nicht in Begriffen fassen lässt, direkt in eine Theorie der Kunst mündet. Dazu hat er verschiedene Stellen aus ihren Schriften, in denen sie sich mehr oder weniger über Kunst äußern, zusammengetragen. Er hat diese Gedanken in Beziehung gesetzt und verwoben, und damit aus einzelnen Betrachtungen und philosophischen Fragmenten – um in der entsprechenden Terminologie zu bleiben – eine Ebene, ein Plateau konstruiert. So lässt sich sagen, dass das Ergebnis genauso Ds&Gs Kunstkonzept darstellt wie eins von Stefan Heyer. Doch sein Blickwinkel ist einer von außen, der des Beobachters. So kann er ausführlich die Nähe von Ds&Gs Denkens zu anderen Philosophen beschreiben und dabei manchmal etwas abschweifend Entwicklungslinien von Begrifflichkeiten nachgehen. Besonders erkennt er Verwandtschaften zu Kant, Heidegger, Foucault oder Merleau-Ponty, aber auch zu den Künstlern Paul Cézanne und Paul Klee: “Deleuzes&Guattaris Kunstkonzept hat viel von Klee profitiert”. Seine Aussage “Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar” hätten diese auf andere Künste übertragen.

Wie der französische Philosoph Allain Badiou in “Kleines Handbuch der In-Ästhetik” (2001) richtig bemerkt, hat es die Philosophie mit der Kunst nicht leicht. Durch ihre permanente Metamorphose scheint die Kunst der Philosophie immer ein Stück voraus und deswegen mit ihren Aussagen unzufrieden zu sein. Vielleicht ist das der Grund, warum Ds&Gs Überlegungen zur Kunst etwas unzeitgemäß wirken. In einer Kunstepoche, in der performative, ephemere und interventionistische Formen…

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