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Magazin: Symposien & Kongresse · von Claudia Wahjudi · S. 442 - 442
Magazin: Symposien & Kongresse , 2002

CLAUDIA WAHJUDI
Marathon mit Diplom

“art works.consulting: Kunst zwischen Gesellschaft und Unternehmen”: Ein Seminar in Berlin

Auf dem runden Konferenztisch hatte jemand rote Äpfel und Birnen drapiert. Es war der Abend vor Nikolaus, und Renate Künast sprach über “Kunst und Kultur. Was können wir noch essen?”. Um diese Rede hatte das Berliner Haus am Lützowplatz gebeten, das in seiner Reihe “Gastgeberin” Frauen des öffentlichen Lebens zu Vorträgen im Kunstmilieu lädt. Während die Zuhörer ungeachtet der Fragestellung zum Obst griffen, versuchte die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft den Bogen vom letzten Schinken-Skandal zur Kadaverkunst von Hermann Nitsch zu schlagen. Es war Häppchenkost, was die Ministerin servierte, und allenfalls die Anstrengung, die das Thema sie kostete, den höflichen Applaus wert. Dennoch passte das Referat wunderbar. Im Haus am Lützowplatz gastierte gerade die “Business Art School” mit “art works.consulting”, einem siebenwöchigen Seminar zur Erforschung der Schnittmengen von Kunst und Wirtschaft, so hybrid wie der Vortrag der Grünenpolitikerin. Und spätestens, als Künast erleichtert ihr Manuskript zusammenschob, war klar, dass es bei solch einem Vorhaben nicht darum gehen kann, Ingredienzen aus Ökonomie und Kultur mal kurz durch den Mixer zu schicken.

Doch die Veranstalter hatten das Seminar ja thematisch gegliedert. An vier aufeinander folgenden Wochenenden ging es um “Flux – Flow für ästhetische Energie”, “Ästhetik als Managementlehre”, “Erzählkunst” und “Spiel + Arbeit”. Und damit um die Fragen, ob Kunst zwischen Wirtschaft und Gesellschaft vermittelt, was Kunst und Wirtschaft voneinander lernen könnten, wie Künstler mit Unternehmen zusammenarbeiten und wie besser nicht. Denn während Firmen mit Sponsoring in die…


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