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Ausstellungen: Winterthur · von Dora Imhof · S. 459 - 460
Ausstellungen: Winterthur , 2001

Dora Imhof
TRADE – Waren, Wege, Werte im Welthandel heute

Fotomuseum Winterthur, 16.6. – 19.8.2001

Mit Künstlern redet man über Geld, mit Bankiers über Kunst lautet die Smalltalkregel. Doch nicht die Kunst als Ware, Finanznöte und Sponsoring, oder der Wirtschaft entlehnte künstlerische Strategien der Corporate Identity, des Branding und der Platzierung sind Thema der Ausstellung Trade, wobei die Rede von Blue-Chip-Künstlern und Zeitungen mit Investitionstipps für Sammler im Börsenstil, wo wie beim Dollarkurs Pfeile die Tendenzen angeben, nach oben für steigende Werte oder nach unten für Hände weg!, die Berührungspunkte mehr als deutlich machen. Es geht in dieser Ausstellung um Waren allgemein, um Handel, Produktionsstätten und Geldflüsse. Wie lässt sich die moderne Ökonomie künstlerisch darstellen, welche Bilder produziert die Auseinandersetzung mit der Globalisierung? lauteten die Ausgangsfragen der Kuratoren Thomas Seelig und Urs Stahel. Sie sammelten “gesellschaftliche Splitter” zu einem Thema so groß wie die Welt, die bekanntlich vom Geld regiert wird.

Annäherungen finden von oben und von unten statt. Die Sitzungszimmer der Chefs der Großkonzerne sind Motiv der Fotoserie “The Table of Power” (1993-95) von Jacqueline Hassink (*1966, USA). Die Orte, an denen die Macht wohnt, denn die hundert größten Multis machen, so wird im Katalog ein Artikel der FAZ zitiert, ein Drittel des Welthandels aus. Jacqueline Hassink war bei BMW, bei Nestlé, bei Daimler Benz. Manchmal ist ein Bild schwarz, da wurde der Fotografin kein Einlass gewährt. Shell untersagt das Fotografieren seiner Räume, informiert die untenstehende Beschreibung. Das wäre kaum nötig gewesen, denn die Räume flüstern keine Geheimnisse und Businessstrategien aus, sie…


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