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Ausstellungen: Berlin/Frankfurt · von Frank Frangenberg · S. 354 - 354
Ausstellungen: Berlin/Frankfurt , 2001

Frank Frangenberg
Dominique Gonzalez-Foerster

»Ann Lee in Anzen Zone«, Schipper & Krome, 2.6. – 2.7.2001
»Riyo«, »Central«, Portikus, Frankfurt/M., 1.6. – 15.7.2001

Früher verlieh man ausgesuchten Dingen einen Wert, um die schönen Momente des Lebens zu bewahren. Heute zeigen unsere Kreationen, dass die schönen Momente des Lebens verschwinden und dass man sie auch deswegen lieben sollte. Bewahren lässt sich kaum etwas. Immer schwerer wird es richtig zuzupacken, Mao hat wieder recht mit seinem “Nicht fest zugreifen, ist so gut wie überhaupt nicht zugreifen”. Früher gab es Pinocchio. Pinocchio war aus Holz und Holz konnte lebendig werden, dass war die Moral von der Geschichte. Dreimal drauf geklopft. Heute gibt es Ann Lee. Ann Lee ist aus Rechenoperationen gebaut, eine Mangapersonage. Bei Schipper & Krome in Berlin zeigt Dominique Gonzalez-Foerster “Ann Lee in Anzen Zone”, eine Weiterentwicklung der Ann Lee Figur und bereits die dritte Episode des Kooperationsprojektes “No Ghost, Just a Shell”, begonnen von Philippe Parreno, fortgeführt von Pierre Huyghe und Dominique Gonzalez-Foerster.

1999 hatte Philippe Parreno das Copyright für Ann Lee von der Manga-Agentur “Kworks”, wo sie entwickelt worden war, erworben. Mit 46.000 Yen war sie ein preiswertes Produkt, der Preis für eine Mangafigur richtet sich nach der Komplexität ihrer Ausstattung. Ann Lee war billig, weil sie über keine besonderen Qualitäten verfügte und voraussichtlich schnell dem Verschwinden preisgegeben worden wäre.

Philippe Parreno, in seiner Arbeit “Anywhere Out of the World”, und Pierre Huyghe, in “Two Minutes Out of Time”, interessierten sich für Ann Lees Identität und persönliche Geschichte. Während Parreno Ann Lee in ihrem…


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von Frank Frangenberg

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