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Titel: 49. Biennale von Venedig · von Michael Hübl · S. 214 - 215
Titel: 49. Biennale von Venedig , 2001

Ägypten

Ramzi Mostafa
Kommissar: Ahmed Fouad Selim

Ägypten ist der einzige arabische Staat, der auf der Biennale mit einem eigenen Pavillon präsent ist; seit 1952 nutzt das Land einen Teil des langgestreckten Erweiterungsbaus, der Anfang der 30er Jahre nach den Plänen von Brenno Del Giudice auf der Insel Sant’Elena errichtet wurde. Heuer hat Ägypten diese Räumlichkeiten mit Ramzi Mostafa einem Künstler vorbehalten, dessen Vita sich wie ein individualhistorischer Reflex dieser Sonderstellung zwischen Orient und westlich geprägter internationaler Kunstwelt ausmacht. Ramzi Mostafa, ordentlicher Professor an der Kunstakademie Kairo, hat eine umfassende Ausbildung unter teils gegensätzlichen kulturellen Vorzeichen absolviert: Nach seinem Diplom an der Hochschule für Angewandte Künste in Kairo (1947) hat er an der Kunstakademie Bologna Szenographie, sowie am Istituto Superiore Statale per la Ceramica in Faenza keramisches Gestalten studiert und weitere Abschlüsse erworben (1955 und 1956), um in den Folgejahren Kurse und Seminare an Hochschulen wie der Royal Academy, London, der Universität in Prag oder der Ohio University zu belegen. Seine Kenntnisse hat Ramzi Mostafa als Autor und Übersetzer (“Der kleine Prinz”), vor allem in der akademischen Lehre und im Theater umgesetzt, wo er zahlreiche Bühnenbilder gestaltete.

Von diesen Erfahrungen mit der Welt des Dramas ist auch seine Inszenierung für den ägyptischen Pavillon gespeist. Zum Auftakt setzt er auf den Helldunkeleffekt: Aus dem oft gleißenden Licht über den Giardini gelangt man in eine sehr frei nachempfundene Grabkammer nach Art der Pharaonenreiche. Die Wände sind schwarz und wie Schultafeln mit weißen stilisierten Motiven der altägyptischen Mythologie versehen. Rechts zwei farbenfroh bemalte, glasierte Keramikplastiken: Isis…


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