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Magazin: Symposien & Kongresse · S. 298 - 299
Magazin: Symposien & Kongresse , 1986

Idz-Forum Kongress

Stilwandel – Was ist das?

Schon der Kongreßort bot eine stilvolle Ambiente. Im restaurierten Ballhaus Naunynstraße im stilgemäßen Kreuzberg fand sich dann auch anläßlich des Kongresses des Internationalen Design Zentrums, das sich diesmal mit der Frage nach Stil und dessen Bedeutung auseinandersetzen wollte, das richtige Publikum ein, anhand dessen direkt Stilphänomene beobachtet werden konnten. Unter der Diskussionsleitung von Bazon Brock, der auch das Thema vorgeschlagen hatte, blieb von diesen Stilphänomenen allerdings nicht mehr viel übrig, außer der Bestimmung, die Brock selber vorgelegt hatte. Die leitete sich von Kultur als selbstbestimmte Arbeit ab. Wer dabei kompromißlos vorgeht, produziert Stil. Selbst die Zusatzklausel, daß Stilbesitz keine Stilkopie beinhaltet, läßt die Definition in ihrer Einfachheit kaum überzeugender wirken. Einblicke in unterschiedliche Stilausprägungen boten da die einzelnen Vorträge in den Bereichen Design, Architektur, Mode, Musik und Alltagskultur. Aus Lebenserfahrungen setzt sich ein Stil zusammen, so die pointierte These von Francois Burkhardt, die er am Beispiel des Werkes von Ettore Sottsass belegte. Stil ist in der Arbeit von Ettore Sottsass nicht die bloße Form, sondern persönlicher Ausdruck, die Umsetzung eines Gedankens in Material. So lassen sich nach Burkhardt verschiedene Phasen in der Entwicklung des Sottsasschen Design zurückbeziehen auf direkte Erfahrungen und Einflüsse. Inwieweit sich allerdings das konkrete Beispiel verallgemeinern läßt, blieb auch in der nachfolgenden Diskussion offen. Allerdings kamen die Diskussionsteilnehmer dem wesentlichen Problem näher, denn die Frage, was aus einem Stil jene ausdruckgebende Form- und Zeitgestaltung macht, verweist auf die Kontextualität des Stilbegriffs. Eine Trivialität ist es, dabei festzustellen, daß Stil sich im historischen…

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