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Ausstellungen: Köln · S. 268 - 268
Ausstellungen: Köln , 1986

Annelie Pohlen
Norbert Prangenberg

Bilder und Skulpturen

Galerie Karsten Greve, Köln

Vor Jahren besetzte eine leuchtend gelbe Kugel das Deckblatt des Kunstforums. Der Autor Norbert Prangenberg gehörte damals zu den Neuentdeckungen einer Szene, die noch ganz dem heißen Wind der neuen Malerei verschrieben war. Es gehörte zu den kleinsten und vielleicht intimsten Werken, diese Skulptur aus Papier, welche von der gelben Pigmentfarbe derart besetzt war, daß der Eindruck entstehen mochte, die Kugel bestehe ganz und gar aus gelbem Farbstoff. Von den ersten Vorstellungen seiner Arbeiten, zumeist großformatigen Zeichnungen auf Pergamentpapier, großen Leinwänden und Betonskulpturen, welche die Pigmentfarbe zu ebenso expansiven wie feierlich distanzierenden Bildern innerer Visionen transformierte, bis zu den gegenwärtig in der Galerie Karsten Grève (Köln) ausgestellten Leinwänden und Keramik-Skulpturen führt ein Weg, der das Werk nicht eigentlich verändert, sondern um ein Vielfaches verdichtet. Sicher ist der Umgang mit Ton und Lasurfarbe ein anderer als der mit Beton und Pigment. Sicher ist der Umgang mit einer gerahmten Leinwand, mit Ölfarbe, vor allem die Auseinandersetzung mit einer größeren Vielheit an Farbklängen ein anderer als der mit Pigmenten auf einer lose an der Wand befestigten Fläche. Vor allem ist der Balance-Akt, den Prangenberg im keramischen Werk vollführt, ebenso gewagt, wie im Falle der vorgestellten Arbeiten gelungen. Und, wo der Keilrahmen, die doch gängigste Art, Gemälde zu festigen und zu der nun einmal Konvention gebliebenen Bedeutung eines Kunstwerkes zu führen, alle Gefahren der Erstarrung seines besonderen spirituellen Ansatzes hätte ausarten können, da bewahren die Bilder in der Tat jene Kraft der immateriellen Wirkung, die von…


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