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Titel: Video - 20 Jahre später · S. 44 - 52
Titel: Video - 20 Jahre später , 1985

Wir schalten um: “Let’s go for the real public!”

Über eine neue Videokunst in den USA
von Herbert Wentscher

“Erinnern Sie sich noch an die Kindertage der Videokunst? Langweilige, nicht enden wollende Bänder, die immer das Gleiche zeigen…?” So beginnt der Werbespot, mit dem Jaime Davidovich auf seine Künstlersendung “The Live! Show” im New Yorker Kabelfernsehen aufmerksam macht.

Es läßt sich nicht verheimlichen: Die Wende des Jahrzehnts hat uns nicht nur eine neue Malerei, sondern auch eine neue Videokunst beschert. Mehrere Ausstellungen haben im Laufe der letzten Jahre in New York auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht: “New Image Video”, “Video Art/Broadcast TV: Reading Video” (beide im Museum of Modern Art 1982), “Video und Musik: Neue Korrelationen” (im Whitney Museum 1982).

Weitere Indizien: Im Videoarchiv des Chicago Art Institute taucht eine Sparte “New Wave Video” auf, und im “artforum” las man in einem längeren Artikel von den “großen Erwartungen”, die gar mit einem “Fernsehprogramm der Künstler” verbunden werden.

So verschieden die einzelnen Künstler (auf New York und auch Kalifornien konzentriert) in ihrer individuellen Arbeit vorgehen, es gibt Gemeinsamkeiten, die auf eine Neudefinition der Videokunst abzielen und mit dem Verhältnis zum Fernsehen, zum Publikum, mit der Vorführsituation und neuen Vertriebssystemen verknüpft sind.

“Video ist ein Werkzeug wie ein Bleistift”, oder gar “Video wird die Leinwand ersetzen” hieß es noch Mitte der Siebzigerjahre, als Video seine Eigenständigkeit als Kunstgattung zu konsolidieren hatte.

“Video ist ein Werkzeug wie ein Hammer, ein Bulldozer, eine Feder, ein Kran, ein Pinsel, ein Messer”1 liest man heute und spürt den Versuch einer Positionskorrektur.

Die neue Generation…

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