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Ausstellungen: Wien · von Ulli Moser · S. 372 - 373
Ausstellungen: Wien , 1992

Ulli Moser
Inspection Medical Hermeneutics

Galerie Grita Insam, Wien, 6.2. – 28.3.1992

Vier dunkle Holzboxen, jede etwa so groß wie eine Schuhschachtel, nahe dem Boden nebeneinander gereiht. Jede von ihnen auch gleichzeitig Rahmen einer Zeichnung mit diversen “Ansichten” von Beinen und Füßen großer Mädchen oder kleiner Frauen. Jede Box auch gleichzeitig “Schrein”, getragen von grauen Filzstiefelchen. Davor ein hüfthohes Podest, darauf ein grauer, ausgetretener Damenschuh, darin ein ebensolcher Filzschuh, daneben an der Wand, in Augenhöhe fünf Holzboxen derselben Bauart, vier horizontal, eine vertikal angeordnet. Hinter Glas, Kopien eines Radierzyklus des Fin-de-siècle-Künstlers Max Klinger. Dargestellt sind erotisch-mythologische Szenen, die alle um das Thema “Handschuh” kreisen. Durch ein Loch an beiden Querseiten jeder Box hängt eine Schnur, an ihr je ein paar gestrickte und gehäkelte Wollfäustlinge (-fausthandschuhe), rosa, weiß, rot oder bunt. Davor ein kniehohes Podest, darauf ein Damen-Lederhandschuh, der über einen breiten, mit Pelz gefütterten Herrenhandschuh geschoben ist. Daneben wieder drei Boxen in Augenhöhe, hinter Glas Zeichnungen von Herren mit Hüten. Auf jeder Box eine typisch russische Pelzkappe mit Ohrenklappen, davor ein Podest mit einer Melone (gemeint ist der runde, schwarze Deckel für den Mann) unter einer ebensolchen Pelzkappe. Eine weitere, derartige Komposition an der gegenüberliegenden Wand. Fünf Boxen in Kniehöhe, darüber Kopftücher geknüpft. Hinter Glas: Zeichnungen diverser Hut-Damen und -Situationen.

“Correction by Frost” nennen die Mitglieder der von dem 1964 in Odessa geborenen Sergej Anufriew und dem 1966 gebürtigen Moskauer Pawel Pepperstein 1987 gegründeten Künstlergruppe Medical Hermeneutics (Die medizinischen Hermeneutiker) dieses in aller Kürze beschriebene Szenario. Mit Maria Tchujkova und Vicoria Samojlova haben…


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