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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale · von Sabine B. Vogel · S. 376 - 377
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale , 2017

Albanien

Leonard Qylafi

Occurrence in Present Tense
Kommissarin Mirela Kumbaro, Kulturministerin der Republik Albanien Kuratorin Vanessa Joan Müller Ort: Arsenale

Während manche Künstler und Kuratoren von Kulturministerien direkt für die Teilnahme an der Biennale Venedig eingeladen werden, gehen bei anderen Pavillons offene Ausschreibungen voraus. Für Albanien bewarb sich Leonard Qylafi (1980) gemeinsam mit der an der Kunsthalle Wien tätigen Kuratorin Vanessa Joan Müller. Müller kennt den Künstler vom 55. Oktober Salon (Belgrad), den sie 2014 gemeinsam mit Nicolaus Schafhausen kuratierte. Die Jury in Albanien entschied sich für ihr Projekt, kurz vor Weihnachten erhielten sie die Zusage. Es ist der dritte Auftritt des südosteuropäischen Landes, in dem nur knapp 3 Millionen Menschen leben. Das Budget für den Auftritt Albaniens in dem knapp 100 Quadratmeter großen Länderpavillon im Arsenale beträgt rund 150.000 Euro, ein Drittel davon für die Ausstellung.

„Occurence in Present Tense“ (Ereignis im Präsenz) besteht aus zwei Serien mit jeweils vier Gemälden. Die einen basieren auf Fotografien aus „New Albania“, „eine dieser typischen, für das ausländische Publikum gedachten Propagandazeitschriften aus den 1980er Jahren, mit denen Albanien in knallbunten Farbfotografien zeigen wollte, wie schön das Land ist“, erklärt Müller. Albanien wurde erst 1991 unabhängig und war vorher unter dem stalinistischen Diktator Enver Hoxha völlig abgeschottet. Die zweite Serie basiert auf Fotografien, die Leonard Qylafi 2011 von einer Demonstration gegen Korruption schoss. Müller: „Es war die erste, große Demonstration, die durch Polizeigewalt eskalierte, und die fand auf dem gleichen Boulevard in Tirana statt wie die Paraden der Propagandabilder.“ Mit seinen Gemälden thematisiert…

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