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Biennalen · von Martin Seidel · S. 272 - 285
Biennalen , 2013

Martin Seidel
Emscherkunst.2013

Triennale zwischen Diskurs, Handlung und Imagebildung
22. Juni. – 6. Oktober 2013

Die Flusslandschaft der Emscher stand die längste Zeit nicht gerade im Zentrum sublimer Kunst- und Landschaftserfahrungen. Der Fluss zwischen Dortmund und Dinslaken war die Kloake des Ruhrgebiets und sicherlich kein Ort, dem man gehobene Freizeitqualitäten hätte nachsagen können. Doch heute wird die Mischung aus Natur und imposanten Berg- und Klärwerken gerne ästhetisch wahrgenommen. Die Emschergenossenschaft hat dazu den Emscher-Weg angelegt, der die Gegend und den Prozess der Renaturierung zu Fuß oder per Fahrrad erleben lässt. Und sie hat vor drei Jahren – gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr und den Urbanen Künsten Ruhr – die EMSCHERKUNST als Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 ins Leben gerufen. Internationale Künstler und Gestalter sollen dem Strukturwandel der Region und dem Emscherumbau als größtem Renaturierungsprojekt Europas eine künstlerische Dimension verleihen. Die bis zum Abschluss des Umbaus im Jahr 2020 geplante Triennale kuratiert nun zum zweiten Mal Florian Matzner, Professor für Kunstgeschichte an der Münchner Akademie der Künste und Spezialist in Sachen Kunst im öffentlichen Raum. 2010 berief Matzner 40 Künstler, die ihre Projekte an von ihnen ausgesuchten Orten im Gebiet der Emscher-Insel zwischen Recklinghausen im Osten und Oberhausen im Westen vorstellten. Die diesjährige Veranstaltung verteilt sich mit etwa 30 Werken auf einen rund 47 Quadratkilometer großen Kunstparcours, der im Dreieck von Oberhausen, Duisburg und Dinslaken mit dem Mündungsgebiet der Emscher in Landschafts- und in Stadträume führt.

Was Matzners Konzept unterscheidet: Kunst läuft hier nicht „parallel zur Natur“ wie auf der Insel Hombroich; und sie…



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