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Ausstellungen: Bonn · von Sabine Elsa Müller · S. 304 - 305
Ausstellungen: Bonn , 2013

Sabine Elsa Müller
Annebarbe Kau

»Vom Klang des Zeichnens«
küssen – Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, 15.2. – 12.4.2013

Kopfstand – PassionenStationen, Bonn, 13.2. – 31.3.2013

Theorielastige Konzeptkunst ist Annebarbe Kaus Sache nicht. Ihre Arbeiten operieren sehr stark auf der sinnlichen Ebene, weit über das Visuelle hinaus: Zu den angesprochenen Sinnen gehören auch das Hören und Tasten, eventuell auch der Gleichgewichtssinn. Weshalb ihre Installationen manchmal an Theaterkunst denken lassen oder an die Idee des Gesamtkunstwerks aus Bild, Klang und Bewegung. Zu dieser Sorte gehört auch „küssen“ – eine raumgreifende Klangskulptur oder eine mit Ton ausgestattete Rauminstallation, komplettiert durch einige Leinwandbilder. Mit den Kategorien nimmt es die Künstlerin nicht so genau. Sie arbeitet mit und in den verschiedensten Medien wie Klang, Video, Tanz, Skulptur, Sprache, Zeichnung oder Malerei. Im Zentrum des Interesses stehen die feinen Sensoren der Wahrnehmung, die dafür zuständig sind, wie und wie intensiv das schillernde Spektrum der Phänomene erlebt wird.

In „küssen“ befestigt sie kleine Lautsprecher an bunten Stofffetzen, die von der Decke bis zum Boden herabhängen. Lapidarer lässt sich Skulptur kaum denken. Formale Opulenz verdankt sich einfachsten Handlungen wie Falten, Knoten, Reißen in Verbindung mit einem trashigen Material, das mit Gegensätzen spielt. Die weiche Griffigkeit der Stoffe, ihre Farbigkeit und ihr matter Glanz werden konterkariert durch ein sparsam eingesetztes kaltes Instrumentarium wie es die Lautsprecher oder da und dort aufblitzende Metallklammern repräsentieren. Das ist alles sehr zurückgenommen und verschafft dem Detail desto größere Wirkung. Mit leicht ramponierter Grazie bewegen sich die drei Stoffskulpturen leise im Luftzug und entsenden Küsse aus den…



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von Sabine Elsa Müller

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