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Ausstellungen: Bonn · von Reinhard Ermen · S. 290 - 291
Ausstellungen: Bonn , 2012

Reinhard Ermen
Max Cole

»Across the Fourth Demension«
Kunstgaleriebonn, 9.11. – 20.12.2012

Es geht um Vertikalen und Horizontalen, die ausschließlich in Querformaten ausgebreitet werden. Der schnellen Übersicht stellt sich die Tatsache entgegen, dass die entscheidenden, bildbauenden Horizontalen sich aus zahllosen vertikalen Strichen konstituieren: Aus Linien werden Zeilen. Andere Linien graben sich präzise in die Waagerechte ein oder stehen als farbgesättigte Bänder im Format. Das Relief einer jeden Arbeit erzählt darüber hinaus von Farbschichten, die zuoberst und zuunterst liegen, oder sich im wahrsten Sinne des Wortes im Abstand zur Leinwand aufhalten, ganz abgesehen davon, dass das Bild an der Zarge nicht aufhören muss, sondern mittlerweile immer öfter bewusst in die dritte Dimension weitergeführt wird. Die vierte Dimension meint möglicherweise die darin eingegangene Zeit und was es heißt, ihr sehend und fühlend zu folgen. Seit gut 40 Jahren arbeitet Max Cole (*1937), die mittlerweile 75 Jahre alt ist, mit diesen Konstituenten, die das immergleiche Bild immer wieder neu erfinden. Und nach wie vor ist es schwer, der elementaren Einfachheit dieser Bilder rational beizukommen, genauso kompliziert mag es sein, die Malerin und Zeichnerin im Kunstgeschehen der aktuellen Historie zu verorten. Post Painterly Abstraction wäre historisch etwas schief, Minimalismus würde allzu sehr eingrenzen, Konzeptart hilft nur partiell, konkrete Kunst lenkt in eine falsche Richtung. Und doch ist das alles nicht verkehrt, nur dass es sich bei Cole in jeder Weise um einen hochinteressanten Einzelfall handelt. Das hat ihr die offizielle Anerkennung als eine Hauptfigur der Gegenwart bislang verwehrt; ohnehin tanzt der Kunstmarkt bekanntlich nach anderen Signalen….



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