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Ausstellungen: München · von Jolanda Drexler · S. 302 - 304
Ausstellungen: München , 2012

Jolanda Drexler
FRAUEN

»Pablo Picasso, Max Beckmann, Willem de Kooning«
Pinakothek der Moderne, München, 30.3. – 15.7.2012

Das Thema Frau scheint derzeit spartenübergreifend in der Luft zu liegen. Auch Carla Schulz-Hoffmann, die nach nunmehr 35 Jahren fruchtbarer und prägender Tätigkeit als stellvertretende Direktorin und verantwortliche Kuratorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in den Ruhestand geht, stellt ihre spektakuläre Abschiedsausstellung unter dieses Motto. Freilich spielt die Frau hier keine aktive Rolle als Künstlerin, sondern spiegelt sich – wie könnte es in der Kunstgeschichte auch anders sein – passiv im Blick des Künstlergenies, gewissermaßen als dessen Projektion oder dient zur Selbstinszenierung. In dieser bisher größten und teuersten Schau der Pinakothek der Moderne sind rund 95 kapitale Werke der absoluten Ausnahmekünstler Pablo Picasso, Max Beckmann und Willem de Kooning versammelt. Davon kommen allein knapp 80 Leihgaben aus der ganzen Welt, was auf das Konto der international renommierten Kuratorin geht. Generell ist Schulz-Hoffmann ein Glücksfall für dieses gewaltige Projekt, die nicht nur über reiche Erfahrung, stupendes Fachwissen und wissenschaftliche Sorgfalt verfügt, sondern vor allem auch auf das Sehen, auf Intuition und sinnliches Erleben setzt. Sie entwickelte das Thema aus der jahrzehntelangen Beschäftigung mit Beckmann heraus, dessen gewichtiger, nur noch mit dem St. Louis Art Museum vergleichbarer Werkbestand zum kostbarsten Herzstück der Sammlung gehört. Dabei fiel ihr die deutliche Diskrepanz zwischen den schonungslosen, zerrissen wirkenden Selbstbildnissen und den Darstellungen von freien und in sich ruhenden Frauen auf. Beckmann, stets im vollen Bewusstsein seiner kunsthistorischen Bedeutung, ließ nur Picasso – neben Magritte vielleicht noch – als künstlerischen Widerpart gelten. Desgleichen…



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