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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Heinz Schütz · S. 426
Gespräche mit Kunstvermittlern , 2010

Ich bin ja nicht gerade die kompatibelste, einfachste und streichelweichste Kuratorin.

Heinz Schütz im Gespräch mit Sabine Breitwieser

Im Laufe von nahezu zwanzig Jahre baute Sabine Breitwieser für die Generali Foundation in Wien nicht nur eine äußerst beachtenswerte Sammlung auf, sie entwickelte auch das Konzept für die Einrichtung der Stiftungs-Ausstellungshalle, die sie mit einem dezidiert klaren, thematisch ausgerichteten Programm bespielte. Dabei nun erwies sich zum einen, dass es durchaus möglich ist mit einer konsequenten Haltung auch politische und kritische Positionen im Rahmen einer privatwirtschaftlich getragenen Organisation durchzusetzen. Zum anderen zeigte der Abgang Breitwiesers vor drei Jahren, dass die Autonomie von KuratorInnen dort, wo sich Unternehmensinteressen artikulieren, – und keineswegs nur dort – immer wieder bedroht ist und ständig neu durchgesetzt werden muss.Trotzdem Breitwieser die Generali Foundation verließ, sieht sie ihre Arbeit im Rückblick durchaus positiv und dies zur Recht, gelang es ihr doch die Vorgaben der Stiftung, eine lokal orientierte Kunstsammlung anzulegen, ins Internationale und Mediale zu erweitern. Mit der Einrichtung einer Bibliothek und einer Videothek, machte sie die Videosammlung öffentlich einsehbar, ein Untenehmen, an dem die meisten großen Institutionen bisher scheiterten. Seit Oktober dieses Jahres leitet Breitwieser die Medien- und Performance-Abteilung des Museum´s of Modern Art in New York. Ihre gegenwärtig letzte Ausstellung, die sie in Österreich kuratierte, ist ein Kunst-im öffentlichen-Raum-Projekt in Graz. Es verdeutlich nicht zuletzt das Spannungsverhältnis zwischen internationaler Kunstwelt und lokal städtischer Alltagswelt, zwischen realer Präsenz und medialer Vermarktung, zwischen der utopiefrohen Geschichte öffentlicher Kunst und ihrer erinnerungsschweren Gegenwart.

Heinz Schütz: Bevor Sie in Kürze nach…

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