Titel: 53. Biennale Venedig · von Susanne Boecker
Titel: 53. Biennale Venedig , 2009

53. BIENNALE VENEDIG: Länderpavillons
Spanien: Miquel Barceló

Kurator: Enrique Juncosa / Ort: Giardini

Miquel Barceló

Miquel Barceló zählt zu den bekanntesten Künstlern Spaniens. Der Mallorquiner, Preisträger des Premio Príncipe de Asturias, nahm 1982 auf der Kasseler documenta teil und ist seit Ende der 80er Jahre auch auf dem internationalen Kunstmarkt äußerst erfolgreich. Zu seinen spektakulärsten und meistdiskutierten Werken zählen die monumentale Keramikarbeit, die er 2007 für die Kathedrale von Palma de Mallorca schuf, sowie das 1500 Quadratmeter umfassende Gemälde im Sitzungssaal der Menschenrechtskommission der UNO in Genf (2008). Seinen Biennale-Auftritt bestreitet er mit einem Überblick über verschiedene Werkgruppen aus den letzten zehn Jahren, darunter 20 großformatige Gemälde sowie Keramikarbeiten. Zu den immer wiederkehrenden Motiven in Barcelós Ouvre gehören Erde, Ozean, Höhlen, Primaten und afrikanische Landschaften. Charakteristisch ist sein Umgang mit Pigmenten, die er in dicken Schichten auf die Bildträger aufbringt. Die jüngsten Arbeiten entstanden gewissermaßen als „Nebenprodukte“ des Genfer Projekts: Während er den Saal in eine Stalaktiten besetzte Tropfsteinhöhle verwandelte, legte Barceló auf dem Fußboden Leinwände aus, auf welche die Farbe herabtropfte. Die so vorbereiteten Bildgründe dienten ihm dann als Basis für assoziative Bildformulierungen.
Parallel zu dieser Präsentation nutzt Barceló seinen Auftritt in Venedig, um einen Künstler vorzustellen, den er persönlich schätzt, der aber einem größeren Publikum bisher nicht bekannt ist: den französischen Maler und Schriftsteller François Augiéras (1925-1971). Dessen literarisches Werk wurde seinerzeit zwar von Autoren wie André Gide oder Marguerite Youncenar gelobt, erschien aber nur in kleinen Editionen. Noch unbekannter sind seine Gemälde. Augiéras, der zeitweise in Mali (wo auch Barceló einen…


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