vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Basel · von Max Glauner · S. 383 - 385
Ausstellungen: Basel , 2009

Max Glauner
Basler Kabinettstück

»Holbein bis Tillmans«
Prominente Gäste aus dem Kunstmuseum Basel

Schaulager, Basel, 4.4. – 4.10.2009

Das Possierliche und Bedrohliche liegen hier nahe beieinander: Eine putzige Maus, klein, weiß, niedlich, nascht auf 27,5 x 22,5 cm Ölleinwand in barockem Goldrahmen an einem Erdberstrauch, während hinter ihr der gigantische, schwarze ‚Rattenkönig’ im Kreis seiner Artgenossen Kopf und Pfoten bedrohlich unter die Saaldecke reckt. Wir befinden uns in einem der beiden dauerhaft im Untergeschoß eingerichteten Säle des Schaulagers bei Basel. Unter dem Titel ‚Holbein bis Tillmans’ bietet die eng an das Kunstmuseum der Stadt gebundene Einrichtung gegen ihre Regel, zeitgenössische Kunst monografisch zu präsentieren, einen visuellen Hypertext zur neuzeitlichen Kunstgeschichte. Dies ist freilich und vor allem auch dem Umstand geschuldet, dass ein Großteil der Bestände des Kunstmuseums am St. Alban-Graben dem Blockbuster ‚Vincent van Gogh. Zwischen Erde und Himmel. Die Landschaften’ (26. 4. – 27. 9. 2009) weichen musste und zur Präsentation in der nahe gelegenen Gemeinde Münchenstein im Kanton Baselland zur Verfügung stand.

Nun scheint es so, als hätte das traut barocke Mausebild der 1717 in Amsterdam verstorbenen Frankfurter Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian schon immer darauf gewartet, die einschüchternde Installation von Katharina Fritsch aus dem Jahr 1993 apotropäisch zu konterkarieren. Doch die Zusammenschau der emsigen Nager will, wie die ebenso im Untergeschoss untergebrachten Fotografien des Basler Kunstmuseums aus dem Jahr 1999 von Candida Höfer neben der Umzugskiste von Richard Artschwager, ‚Untitled – Piano’, 1994, allenfalls als ironische Reminiszenz, nicht emblematisch oder gar programmatisch gelesen werden.

Für das Programm ‚Holbein bis Tillmans’ zeichnet…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei