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Ausstellungen: Hamburg · von Hajo Schiff · S. 393 - 393
Ausstellungen: Hamburg , 2007

Hajo Schiff
10° Kunst: Wilhelmsburger Freitag

»Sechs Kunstprojekte im öffentlichen Raum«, 1.9.7 – 23. 9. 2007

Ich dachte, Du machst Kunst, aber das ist ja richtig Maloche!“ bekam Thorsten Passfeld zu hören. Mehr als 600 Stunden hat der Hamburger an seiner „Kirche des guten Willens“ in Wilhelmsburg gebastelt. Dieser interkonfessionelle Begegnungsort aus Abfallholz ist der zentrale Bau für alle Veranstaltungen des von Britta Peters kuratierten Ausstellungsprogramms „Wilhelmsburger Freitag“. Dessen insgesamt sechs Projekte auf der Elbinsel sind der diesjährige Schwerpunkt der Hamburger „Kunst im öffentlichen Raum“, die seit 2004 unter dem Label „10° Kunst“ vorrangig die Stadtentwicklung entlang des 10. Längengrads über die Elbe nach Süden flankieren soll. Und so wird das aktuelle Projekt auch von der „IBA“, der „Internationalen Bauausstellung 2013“ cofinanziert. Formen traditioneller Skulptur spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Die meisten Arbeiten sind auf Kommunikation mit den Bürgern ausgerichtet, die dem neuen Interesse an ihrem Stadtteil oft kritisch gegenüberstehen.

Die Documenta-11-Teilnehmer Margit Czenki und Christoph Schäfer bieten halbstündige Fahrten mit einem Videotaxi an. Das führt durch den wenig geschätzten Stadtteil Veddel zu Stellen, die noch das Versprechen der Unbekanntheit haben. Dabei beziehen die Künstler sich in deutlicher Gentrifizierungskritik vor allem auf das Nicht-Kompatible: Das ehemalige Kino ist ein türkischer Hochzeitssaal, das Eiscafe Venezia stellt sich als ein mazedonisches Lokal heraus und dem mit dem Slogan „Port of Dreams“ arbeitenden Auswanderermuseum BallinStadt wird als heutiger Hafen der Träume ein Fernfahrer-Rastplatz kontrastiert.

Eine andere Möglichkeit etwas über einen fremden Ort auszusagen wählte Lenka Clayton aus London. Sie nahm sich vor, alle 329 namentlich im…


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