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Biennalen: Printemps de Septembre · von Fabian Stech · S. 400 - 399
Biennalen: Printemps de Septembre , 2006

Fabian Stech
Gebrochene Linien – Broken Lines – Lignes brisées

Printemps de Septembre in Toulouse 22.09 – 15.10.2006
Fondation espace écureuil, Hotel Dieu, Le Château d’Eau, Les Abattoirs, Espace EDF, Maison éclusière, Les jacobins, Espace Croix Baragnon.

Dass Künstler Ausstellungen kuratieren ist, nicht mehr gewöhnungsbedürftig, sondern fast schon alltäglich. Dass man ihnen die Leitung eines alljährlich stattfindenden Festivals jedoch für drei Jahre übergibt, ist schon etwas ungewöhnlicher. Doch Jean – Marc Bustamante, der seine Triologie nach “In Extremis” und “Vertige” in diesem Jahr mit “Broken Lines” abschließt, ist es gelungen, dem Printemps de Septembre ein neues Gesicht zu geben, ohne nur ein Lifting vorzunehmen. War die erste Ausstellung hauptsächlich noch an der Fotografie und am Video orientiert und stand somit in der Tradition von Cahors, wurde mit Vertige und “Broken Lines” der Übergang zu einem Festival abgeschlossen, das alle Kunstformen gleichberechtigt nebeneinander präsentiert.

In kondensierter Form vollzog sich so eine Wandlung, die auch im Werk von Bustamante stattgefunden hat. Von einer ausschließlich auf Fotografie bezogenen konzeptuellen Arbeit entwickelte es sich hin zu Installationen. Das diese Veränderung im Großen und Ganzen auch einer Tendenz des Marktes entspricht, ist sicher kein Zufall. Das Festival hat mit 1,2 Millionen Euro ungefähr soviel Geld zur Verfügung wie die Biennale in Lyon. Der Etat besteht zu 60 % aus öffentlichen Mittel, vor allem der Stadt Toulouse, und wird mit 40 % aus privaten Mitteln sprich der Fondation Cartier und anderen Luxusmarken finanziert. Die Millionenstadt Toulouse hat nun, was ihr als viertgrößter Metropole in Frankreich gebührt, ein internationales Kunstspektakel…



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