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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 373 - 375
Ausstellungen: Wien , 2006

Ursula Maria Probst
Erwin Wurm

»Keep a Cool Head«
Kühlen Kopf bewahren oder einmal Lachen, das wär’s!

Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 20.10.2006 – 11.2.2007

Ein Tornado scheint über Wien hinweggefegt zu sein und keiner hat es bemerkt. Während über die obere Dachkante des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien ein Fertigteilhaus in den Abgrund zu stürzen droht, ist auf dem Containerdach des Kunstprojektraumes Fluc am Wiener Praterstern eine Gondel des Wiener Riesenrades gelandet. Doch nur für die 9,8 Tonnen schwere Intervention am Dach des Mumok’s, welche wie eine Explosion einschlägt und als bedrohliches Landmark über dem Museumsquartier schwebt, zeichnet sich der Künstler Erwin Wurm als Autor verantwortlich. “House Attack” wird von ihm als Attacke gegen eine durch die Sehnsucht nach einer künstlichen und heilen Welt erneut aufkeimende Kleingeistigkeit präsentiert.

Ohne diese Aufsehen erregende urbane Intervention “House Attack” würde die über 400 Exponate umfassende Personale von Erwin Wurm im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig zwar weniger spektakulär, aber durchaus kurios ausfallen. Auf die Nachfrage nach medientauglichen Inszenierungen, die bereits auf der Basis des absurden Witzes funktionieren, reagiert Erwin Wurm durch ironische Werktitel oder stringente Handlungsanweisungen und treibt sein grausames Spiel mit KuratorInnen und Museumsdirektoren durch Vorgaben wie “Luft anhalten und an Erwin Wurm denken”. Nichtsdestotrotz trägt Erwin Wurm seine Kuratoren auf Händen, umarmt und küsst sie innig oder bricht wie im Fall des Mumok-Direktors und Kurators der Ausstellung Edelbert Köb unter ihrer Last fast zusammen. Seit 1996 entstehen Zeichnungen, welche die Handlungsanweisungen zu Erwin Wurms berühmt berüchtigter “One minute sculpture” konkretisieren und…



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von Ursula Maria Probst

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