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Ausstellungen: Duisburg · von Helga Meister · S. 337 - 337
Ausstellungen: Duisburg , 2004

HELGA MEISTER
The New Ten

Zeitgenössische Kunst aus den 10 neuen Mitgliedsstaaten der EU
Künstlerhaus Wien, 28.10.2004 – Anfang Jan. 2005

Einen Willkommensgruß an die zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten nennt Walter Smerling vom Museum Küppersmühle die Schau “The New Ten”. Sie sei der Anfang eines kulturellen Dialogs zwischen Ost und West, der “Beginn einer langen Reise”. Das sind Phrasen. Der Aspekt des Nationalen spielt keine Rolle mehr, die Künstler sind längst in Global-Europa angekommen, haben in*ternationale Ausstellungen und Biennalen bestückt. Sie raunen nicht mehr surreal und lieben keinen verqueren Realsozialismus mehr. Vielleicht sind sie etwas zynischer als ihre Westkollegen, erleben sie doch gerade den ungebremsten Kapitalismus.

Der Slowaken Matej Kren ist ein Perfektionist, der zum Aufbau Assistenten beschäftigt. Sein Material sind Bücher, seine Form ein Iglu oder Omphalos. Doch im Gegensatz zu Mario Merz geht es ihm ums Prinzip und ums Symbol, den Nabel der Welt nämlich, denn die Literatur sei etwas Universelles. Er nahm ausrangierte Druckerzeugnisse aus Duisburger Bibliotheken, deren Lektüre aus ganz Europa stammt. Abfallbücher also. Sie wurden wie längliche Bausteine an die Außenhaut einer Iglu-Form angelehnt. Von oben scheint nun ein Rotlicht in das frei gelassene, aber nicht betretbare und nicht einsehbare Innere. Das farbige Licht leuchtet durch die Ritzen zwischen den Buchrücken hindurch. 5.500 Bücher sind da gestapelt, die bunten Deckel nach innen und die weißen Seiten mit den Gebrauchspuren und dem Hardcover als farbige Linien nach außen. Für ihn ist die raumgreifende Installation ein intellektueller Treffpunkt, der überall stattfinden kann.

Die Schau, von Raminta Jurenaite, Evelyn Weiss und Lorand Hegyi…



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