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Gespräche mit Galeristen · von Jens Rönnau · S. 454 - 457
Gespräche mit Galeristen , 1998

ANDRÉE SFEIR-SEMLER:
»Man rührt immer im hiesigen Topf«

JENS RÖNNAU SPRACH MIT DER KIELER GALERISTIN

1984 übernahm Andrée Sfeir-Semler in Kiel die Galerieräume von Michael Neumann in der Dänischen Straße, als dieser seinen Standort nach Düsseldorf verlegte. Die 1953 im Libanon geborene und dort auch aufgewachsene Galeristin studierte zunächst Bildende Kunst und Filmtechnik an der Amerikanischen Universität in Beirut. Später studierte sie Kunstgeschichte in Paris und Bielefeld, wo sie über die Maler des Pariser Salons von 1791-1880 promovierte. Nach Deutschland kam sie durch ihren Mann, dem sie 1983 endgültig nach Kiel folgte. Nachdem Sfeir-Semler ihre Galerie 13 Jahre lang geführt und auch im internationalen Kunstbetrieb etabliert hatte, schloß sie die Kieler Galerie im April dieses Jahres, um ihren Standort nach Hamburg zu verlegen. Dort ist sie in die Admiralitätsstraße 71 auf die Fleetinsel gezogen, übernahm die Räume von Elke Dröscher und arbeitet nun in einem Haus mit der Produzentengalerie sowie den Galerien Helga Klosterfelde, Dörrie/Priess und Jürgen Becker. Ihren ehemaligen Standort in Schleswig-Holstein sieht Sfeir-Semler mit äußerst kritischen Augen – sowohl was den dortigen Kunstmarkt betrifft als auch die kulturelle Situation insgesamt.

*

J.R.: Dreizehn Jahre Galerie Sfeir-Semler in Kiel – was waren dort Ihre Highlights?

A.S.-S.: Da gab es viele. Nach meiner ersten Ausstellung mit Jan Koblasa hatte der damalige Direktor der Kieler Kunsthalle Kiel mir angeboten, bei mir zu gastieren, weil die Kunsthalle umgebaut wurde. Jensen präsentierte in meinen Räumen eine Ausstellung von Arnulf Rainer: eine Gruppe überzeichneter Fotografien von Minetti, der ja gebürtiger Kieler ist. Es war zu Minettis 80. Geburtstag. Ich…


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