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Titel: Aktuelles Denken · S. 159 - 159
Titel: Aktuelles Denken , 1990

Nachwort

Die hier abgedruckten Gespräche sind Exzerpte aus Interviews, die im Zusammenhang mit Vorträgen entstanden sind, die im Kunstmuseum Bern gehalten wurden. Es sind nur diejenigen Interviews berücksichtigt, die das aktuelle Denken betreffen. Die Tonbandaufnahmen dauerten immer eine halbe Stunde, die Ideen eines Denkers/einer Denkerin sollten ohne viel Umschweife auf den Punkt, auf diejenigen Begriffe gebracht werden, welche sie für die Beschreibung unserer Zeit für geeignet erachten. Ich versuchte, mich dabei möglichst kurz zu fassen, fast wegzulassen, um die Interviewten direkt auf eine Summa ihres Denkfeldes hin zu befragen, auf die Begriffe, die sie vorschlagen und wie sie diese verstehen.

Im Unterschied zur europäischen Tradition, am Beginn eines Buches vielleicht einen Namen zu nennen, dem es gewidmet ist, steht in amerikanischen Büchern oft eine seitenlange Widmung. Viele Namen darunter sind nur dem Autor/der Autorin vertraut, aber sie geben zu, ja weisen darauf hin, daß man sich in einem Netz von Beziehungen bewegt. Darf ich diese Gewohnheit für einmal auf dieses Nachwort anwenden? Ich möchte es deshalb tun, weil es zeigt, daß Denken eben Interaktion ist und ein partnerschaftlicher Akt.

Jeder, der mal ein Studium hinter sich gebracht hat, weiß, wie langweilig Vorträge sein können. Und plötzlich wird man von einem Vortrag wachgerüttelt. Mir erging es so mit Adornos “Die Kunst und die Künste” in der Mitte der 60er Jahre. … Und seither liebe ich gute Vorträge genauso wie einen spannenden Film, eine interessante Ausstellung oder ein gepflegtes Nachtessen etc. Ich sehe Vorträge von der Zuhörerseite als schweigsame Interaktion an.

Vorträge waren ein wichtiger Bestandteil…

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