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Dossier: Kommunen, Künstler und Banausen · von Gerd Winkler · S. 56 - 67
Dossier: Kommunen, Künstler und Banausen , 1973

3. Folge:
GERD WINKLER

KUNST IN DÜSSELDORF

Wir sind hier alle mafios.
Hans Mayer

Es gibt in Düsseldorf 11 Künstler, die mit B anfangen. B wie Beuys. 16 fangen mit G an: Gaul, Geiger, Geissler, Georgi, Gerlach, Gerresheim, Gerstner, Gessner, Göhling, Götz, Götzinger, Goller, Graubner, Grosse, Grulich Gürich. 45 beginnen mit K, also K wie Kricke. Dieser aber würde bei Kenntnisnahme dieser Tatsache sofort sagen – was heißt hier: sagen! – schreien, gröhlen, poltern, brüllen würde er: Waaas? So viele fangen wie ich, Kricke, an? Das ist glatt gelooogen! Mit K kann, darf und muß nur einer anfangen! Nicht auszudenken, wenn Kricke mit R anfinge und Ricke hieße; denn in dieser Abteilung gibt es 51 Künstler. Und selbst ganz hinten im Alphabet, beim W, gibt es noch 20 Kollegen, die mit Fug und Recht behaupten können, sie seien Düsseldorfer Künstler.

Dieser nüchterne Sachverhalt legt dar, daß es wirklich nicht übertrieben ist, wenn die Stadtwerber den Slogan ‘Düsseldorf Stadt der Künstler’ auf die kommunalen Fremdenverkehrsprospekte setzen lassen. Ja, damit nicht genug: ‘Hier, in der Altstadt, inmitten einer unnachahmlichen Atmosphäre, sind die Treffpunkte der Künstler. Hier finden sie den freien Geist, der sie beflügeln mag’. Ja, das ist ein Phänomen, und es ist gar nicht so einfach, herauszufinden, warum, wieso, weshalb…


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