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Report · von Dirk Schwarze · S. 324 - 325
Report , 2017

Die documenta entdeckt das Radio wieder

von Dirk Schwarze

Im Oktober vorigen Jahres begann die documenta 14 damit, an ihrem griechischen Standort in Athen zu Gesprächen und Diskussionen mit Wissenschaftlern, Performern, Migranten, Arbeitern, Schriftstellern und Künstlern einzuladen. Schauplatz war das städtische Kulturzentrum Athener Parko Eleftherias, in dem sich die Teilnehmer, wie es documenta-Leiter Adam Szymczyk und sein Team sahen, als ein Parlament der Körper verstanden, als Mitglieder eines performativen Prozesses. In ihm sollten das Verhältnis zur Gesellschaft und zur Öffentlichkeit neu geklärt werden und die ökonomischen und politischen Strukturen ebenso in Frage gestellt wollten wie das Spannungsverhältnis zwischen Individualisierung und Massenbildung. Je länger die Diskussionen dauerten, desto dringlicher wurden sie durch die bedrohlichen aktuellen Ereignisse.

Mit Eröffnung der documenta 14 in Athen am 8. April verabschieden sich dort die Öffentlichen Programme und ziehen nach Kassel um. In der documenta-Stadt werden dann bis zur Eröffnung am 10. Juni Vorträge, Diskussionen und Performances angeboten. Zum Ausstellungsbeginn erscheint auch die vierte und letzte Ausgabe des Magazins „South“, das mit seinen theoretischen und poetischen Texten sowie mit seinen Beiträgen von und über Künstler(n) Einblicke in die Werkstatt der Ausstellungsplanung erlaubt.

An Stelle des klassischen Katalogs gibt es den „Reader“, ein Lesebuch, das theoretische Texte zur Lebensproblematik ebenso vereinigt wie dichterische und historische Positionen. Daneben soll ein „Daybook“ erscheinen, in dem in einer tagebuchartigen Struktur – entsprechend zu den 163 Ausstellungstagen in Athen und Kassel – 163 Künstler vorgestellt werden. Für den Ausstellungsrundgang wird es zudem kleine kostenlose Broschüren mit Ausstellungsorten, Teilnehmern und Werklisten geben. Mit der Katalogproduktion ist…

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